Eines unserer Gründungsmitglieder des Vereins, Melanie Adam, reiste vom 06. bis zum 20.01.2023 zum vierten Mal nach Nepal, um Gokul Subedi, seine Familie und die Kinder im Transit Home zu besuchen. Neben dem Besuch der Familie, die längst zu Freunden geworden ist, war es ihr ein Anliegen, Einblicke in die derzeitige Arbeit der Organisation zu bekommen. Auch gab es diesmal einen Abstecher nach Pokhara und Chitwan.
Zum Zeitpunkt der Anreise lebten neun Kinder im Alter von 5 bis 17 Jahren im Transit Home. Einige der Kinder waren zuvor Kinderarbeiter gewesen, einige waren aus unterschiedlichen Gründen von Zuhause weggelaufen. Die meisten von ihnen sind dort bereits seit mehreren Wochen oder Monaten untergebracht, bevor eine Rückkehr in die Herkunftsfamilie ermöglicht werden kann. Ein achtjähriges Mädchen, das ein halbes Jahr im Transit Home lebte, konnte nach intensiver Suche vor kurzem zu seiner Familie zurückgebracht werden. Das Mädchen wurde im vergangenen Jahr von der älteren Schwester aus unerklärlichen Gründen auf der Straße in den Bergen zurückgelassen und stieg in einen Bus nach Kathmandu, wo es durch die Straßen irrte, bis es letztlich von der Polizei ins Transit Home gebracht wurde. Die Familie ist sehr arm. Nach der Rückkehr in die Familie durfte Melanie diese noch in derselben Woche im Beisein von Gokul am Heimatort besuchen (kleine Häusersiedlung; etwa 2,5 Stunden von Kathmandu entfernt). Der Besuch diente dazu, zu überprüfen, ob es dem Kind auch nach der Rückkehr psychisch und körperlich gut gehe, es wieder die Schule besuche, die Familie ausreichend mit Nahrung versorgt sei. Gokul hatte insgesamt einen guten Eindruck, und das Kind wirkte sichtlich froh, wieder Zuhause zu sein. Die Familie wird auch in Zukunft durch ACCESS unterstützt werden, damit die Kinder zur Schule gehen können und mit dem Nötigsten versorgt sind. Bevor sich Gokul und Melanie auf den Rückweg nach Kathmandu machten, wurden noch – gemeinsam mit der Familie – verschiedene Lebensmittel eingekauft. Wieder in Kathmandu angekommen, verbrachte Melanie in den darauffolgenden Tagen Zeit mit den Kindern im Transit Home. Es wurde gespielt, gesungen, zusammen gegessen und Hausaufgaben gemacht. Auch gab es einen gemeinsamen Ausflug durch Kathmandu am Abend, was die Kinder sehr genossen. Eine große Freude war es ebenfalls, Jugendliche wiederzutreffen, die Melanie von früheren Aufenthalten bereits kannte. Es war eine besondere Erfahrung zu sehen, wie deren Geschichten weitergingen, sie gewachsen waren, sich entwickelt hatten, es ihnen zum jetzigen Zeitpunkt ging. Mit einzelnen von ihnen gab es mitunter intensive Gespräche.
Dass diese Kinder und Jugendlichen, die jeweils eine eigene, zum Teil sehr leidvolle Biographie haben, gegenwärtig in geschützter Obhut leben, eines Tages hoffentlich zu ihrer Familie zurückgebracht und dort weiter betreut werden können, ist Ihrer Spende zu verdanken!
Dafür möchten wir uns im Namen aller Vereinsmitglieder, im Namen Gokuls und nicht zuletzt im Namen der Kinder und ihrer Familien recht herzlich bei Ihnen bedanken.